Einen Moment bitte, Ihr Beckenboden braucht Ihre Aufmerksamkeit

Einen Moment bitte, Ihr Beckenboden braucht Ihre Aufmerksamkeit

Kehl, Februar 2012 – Über Witze mag Regina K. (34) seit der Geburt ihres Sohnes Max gar nicht mehr lachen. Denn sobald sie losprustet, verliert sie immer ein bisschen Urin. Ursache für die sogenannte Belastungsinkontinenz ist ihr Beckenboden, der durch ihre Schwangerschaften stark gefordert wurde.

Beckenboden, was genau ist das?
Der Beckenboden ist der bindegewebig-muskulöse Boden der Beckenhöhle. Wie eine Schale hält er die gesamten inneren Organe und schließt den Rumpf nach unten ab. Dabei unterstützt die Beckenbodenmuskulatur maßgeblich den unteren Teil der Harnröhre, die Schließmuskeln der Harnblase und des Anus. Ist der Beckenboden angespannt, sichert er die Kontinenz. Ist die Muskulatur erschlafft, können die Schließfunktionen nicht schnell genug ausgeführt werden. Beim Niesen, Husten, Lachen oder bei abrupten Körperbewegungen verliert man unkontrolliert Urin.

Ursachen und Symptome
Eine Schwächung des Beckenbodens kann Männer und Frauen betreffen. Zum einen ist dieser Teil des Körpers evolutionsbedingt für seine Aufgaben nicht stark genug entwickelt. Zum anderen bilden beispielsweise Übergewicht, ständige körperliche Überlastungen und Fehlhaltungen, erbliche Veranlagung oder der generelle Verlust der Muskelspannung beispielsweise nach Operationen Risikofaktoren. „In der Tat ist aber der weibliche Beckenboden anfälliger für eine Schwächung“, so Felix Liber, Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe am Ortenau Klinikum Kehl. Vor allem Geburten, Gebärmutteroperationen oder auch die Wechseljahre schwächen ihn. Zu den Symptomen zählen Inkontinenz (Urin oder Stuhl) insbesondere beim Husten, Niesen und Lachen, Probleme beim Leeren der Blase oder beim Stuhlgang sowie auch Schmerzen oder Druck in Becken und Leiste.

Therapie
In der der gynäkologischen Abteilung des Ortenau Klinikums Kehl nimmt die Urogynäkologie einen besonderen Schwerpunkt ein, etwa bei Beckenbodensenkungen und Harninkontinenz. „Zur Therapie von Beckenbodenfunktionsstörungen kommen sowohl konservative als auch operative Möglichkeiten zum Einsatz“, erläutert Chefarzt Felix Liber. Zur sogenannten konservativen Behandlung zählen beispielsweise physiotherapeutische Übungen, mit denen die Beckenbodenmuskulatur gezielt gestärkt wird, medikamentöse Therapien und Beratungen zu Lebensstil- und Diät-Fragen. Sind diese Ansätze ausgeschöpft, kann der Arzt auch eine sogenannte Beckenboden-Rekonstruktionsoperation durchführen. „Einen sehr großen Schritt zum Wohle der Patientinnen haben wir in den letzten Jahren mit einer neuen Operationsmethode mit Kunststoffnetz und TVT Band getan“, so Felix Liber. Positiv an der TVT-Operation ist unter anderem, dass sie minimal invasiv und in Lokalanästhesie durchgeführt werden kann. „Diese Methode hat zu einem deutlich erhöhten Operationserfolg geführt, der in bis zu 80% aller Fälle ein positives Ergebnis hervorbringt.“
 
Wir informieren Sie, dass diese Meldung als Artikel in der klinikinternen Patientenzeitschrift Ortenau Gesundheitswelt aktuell veröffentlicht ist.

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