Jeder dritte Erwachsene ist von der Volkskrankheit Hypertonie betroffen

Jeder dritte Erwachsene ist von der Volkskrankheit Hypertonie betroffen

Permanent hoher Blutdruck birgt große Gesundheitsrisiken

Offenburg, 7. Februar 2012 – Jeder dritte Erwachsene in Deutschland ist davon betroffen – bei den über 60-Jährigen sogar jeder zweite: Gemeint ist die Volkskrankheit Bluthochdruck (Hypertonie). Das Tückische: Die arterielle Hypertonie verursacht so gut wie keine Beschwerden. Spürbare Warnhinweise wie Kopf- und Brustschmerzen, Schwindel, Kurzatmigkeit oder Sehstörungen treten meist erst auf, wenn sich vom Bluthochdruck geschädigte Organe „melden“. Leider wurde davor wertvolle Zeit verschenkt, denn während ein medikamentös optimal eingestellter Patient mit der Krankheit gut leben kann, verursacht sie unbehandelt ernsthafte gesundheitliche Probleme, weshalb der regelmäßige Besuch beim Hausarzt oder niedergelassene Facharzt unbedingt anzuraten ist. Zu den Folgen eines unbehandelten Bluthochdrucks zählen Gefäßschäden an den großen und kleinen Arterien, systolische und diastolische Herzschwäche, Nierenversagen, Sehverlust, Herzinfarkt und Vorhofflimmern. Nach Angaben von Dr. Wolfgang Ammer, Chefarzt der Medizinischen Klinik am Ortenau Klinikum in Gengenbach, ist Hypertonie zudem die häufigste Ursache von Schlaganfällen, da durch den Bluthochdruck die Gefäßwände an Elastizität verlieren und sich verhärten und verengen.
 
Von Bluthochdruck spricht man, wenn der obere, systolische Wert über 140 mmHg (Idealwert 120 mmHg) und der untere, diastolische Wert über 90 mmHg (Idealwert 80 mmHg) liegt. Dabei gehen von einem erhöhten diastolischen Messwert höhere gesundheitliche Risiken aus als von einem erhöhten systolischen Wert. Ein kurzzeitiger Anstieg der Blutdruckwerte, beispielsweise beim Sport oder anderen körperlichen Anstrengungen, ist unbedenklich. Als gefährlich dagegen gilt ein permanent hoher Blutdruck.
 
Bei 90 Prozent der Patienten gibt es keine erkennbaren Ursachen für den erhöhten Blutdruck. Man spricht hier von der essentiellen oder primären Hypertonie. Begünstigend wirken sich Studien zufolge neben einer erblichen Disposition insbesondere Faktoren wie Übergewicht, Bewegungsmangel, Rauchen, eine falsche Ernährung mit zu viel Fett und zu wenig Obst und Gemüse sowie ein hoher Alkohol-, Kochsalz- oder Lakritzkonsum aus. Auch Medikamente können blutdrucksteigernd wirken, beispielsweise Kontrazeptiva (Antibaby-Pillen), einige Appetitzügler und die bei Gelenkschmerzen eingesetzten nicht-steroidalen Antirheumatika. Nur bei jedem zehnten Patienten ist die Hypertonie organbedingt. Die Ursache liegt überwiegend im hormonellen Bereich. Ob es sich beim Patienten um eine primäre oder sekundäre Hypertonie handelt, kann durch Blut- und Urinuntersuchungen, Ultraschall des Herzens und des Bauchraums, Langzeitblutdruckmessungen sowie (Belastungs-) EKG und Spiegelung des Augenhintergrundes festgestellt werden.
 
Um den primären Bluthochdruck in den Griff zu bekommen, stellt der Arzt den Patienten medikamentös individuell ein. Dazu kombiniert er meist zwei oder drei unterschiedliche Präparate, die sich in der Wirkung ergänzen und daher auch gering dosiert werden können. Häufig werden dabei auch Betablocker eingesetzt, die neben Aspirin als einziges auf dem Arzneimarkt verfügbares Medikament nachweislich lebensverlängernde Wirkung besitzen. Blutdrucksenkend wirkt darüber hinaus auch die Änderung des Lebensstils. Konkret bedeutet das für den Patienten eine Reduzierung des Körpergewichts, Einschränkung des Alkohol- und Tabakkonsums, die Orientierung an der Mittelmeerküche bei der Ernährung, eine Reduzierung des Kochsalzkonsums sowie – und darauf sollte vor allem Wert gelegt werden – regelmäßige Bewegung. Folgt man diesen Ratschlägen, lässt sich der Medikamentenverbrauch deutlich reduzieren. Ein vollständiger Verzicht auf Tabletten ist jedoch meist nicht möglich, denn selbst bei Umsetzung aller Maßnahmen lässt sich der Blutdruck in der Summe um maximal 15-20 mmHg senken und liegt damit bei dem überwiegenden Teil der Patienten weiterhin im kritischen Bereich.

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