Medizinisches Personal mit Brille lächelt freundlich
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Ortenau
Pressemeldung
Klinikum

Landrat besucht die Schule für Kranke am Ortenau Klinikum in Offenburg

Die Schule für Kranke leistet als „Brückenschule“ vermehrt Beratung, Hausunterricht und Arbeit mit externen Schülern

Bei einem Informationsbesuch in der Schule für Kranke am Ortenau Klinikum in Offenburg hat Landrat Frank Scherer gestern die gute Arbeit dieser sonderpädagogischen Einrichtung des Kreises hervorgehoben. „Die Schule für Kranke meistert alle Herausforderungen, die eine Schule haben kann“, sagte Scherer im Hinblick auf den häufigen Schülerwechsel und die notwendige Sensibilität im Umgang mit erkrankten Kindern und Jugendlichen. Scherer lobte die hohe Flexibilität und Kreativität dieser „besonderen Sonderschule“. In einem Gespräch mit Schulleiterin Ingrid Birkhold versicherte der Landrat, sich auch in Zukunft für optimale Bedingungen für die Schule für Kranke des Ortenau Klinikums einzusetzen.
 
In einer kurzen Vorstellung schilderte Ingrid Birkhold das Profil und die verschiedenen Aufgabenschwerpunkte der Schule. Ein klassisches, heute jedoch längst nicht mehr das einzige Arbeitsfeld, sei der Unterricht am Krankenbett. Jeden Vormittag erhalten die schulpflichtigen Kinder und Jugendlichen in der Klinik – sofern es ihr Gesundheitszustand zulässt – ein Unterrichtsangebot. Sieben Lehrkräfte aller Schularten unterrichten die Kernfächer Deutsch, Mathematik, Englisch und Französisch sowie weitere Sachfächer. Besonderen wert legt die Schulleiterin auch auf den musisch-kreativen Bereich. So berichtete Ingrid Birkhold beispielsweise von einem Projekt mit der Kunstschule Offenburg. In einer eigens eingerichteten Druckwerkstatt erstellen Kinder im Rahmen einer Diabetesschulung großformatige Bilder, die die Flure der Kinderklinik schmücken oder als Postkartenmotive weitere Verwendung finden.
 
Pro Schuljahr erhalten rund 400 Schüler in Offenburg und in Lahr Unterricht. Um möglichst passgenau den Stoff der Heimatschule zu vermitteln, wird bei Bedarf Kontakt zur Schule des Kindes aufgenommen. „Die Schule für Kranke nimmt dabei eine wichtige Brückenfunktion zwischen Klinik und Heimatschule wahr“, so Birkhold.
 
Durch kürzere Liegezeiten und vermehrt ambulante Behandlungen im Krankenhaus haben sich die Arbeitsfelder der Schule in den vergangenen Jahren verändert und weiter entwickelt. „Darauf müssen wir uns einstellen“, sagte Birkhold. Die Beratung etwa für chronisch kranke Kinder gewinne immer mehr Bedeutung. So berät die Schule Kinder und Jugendliche, Eltern und Heimatschulen in allen schulischen Fragen im Zusammenhang mit der Krankheit. Im Fall eines an Diabetes erkrankten Kindes gingen beispielsweise ein Lehrer und eine Diabetesberaterin in die Klasse der Heimatschule, um mit den Mitschülern altersgerecht alle Fragen rund um die Krankheit zu besprechen. Warum darf der kranke Mitschüler im Unterricht essen? Warum nimmt er im Unterricht Medikamente?
 
Ein weiteres Arbeitsfeld ist der Hausunterricht. Kinder, deren Krankheitsdauer länger als acht Wochen beträgt, können durch Lehrkräfte der Schule Hausunterricht erhalten. Eine zeitlich begrenzte Brückenfunktion übernimmt die Schule für so genannte externe Schüler, die zumeist aufgrund ihrer Erkrankung einen Bruch in ihrer Schulbiografie aufweisen. Die Schule versucht dann, den Übergang in eine neue Schule möglichst gut zu gestalten.
 
Als ein wesentliches Merkmal der Schule stellte Ingrid Birkhold die enge Vernetzung etwa mit Eltern, Heimatschulen, Kliniken, Klinikschulen, Jugendhilfeeinrichtungen, dem Kommunalen Sozialer Dienst sowie mit niedergelassenen Ärzten und Therapeuten heraus. „Die Arbeit im interdisziplinären Team der Klinik ist bereichernd und ermöglicht eine ganzheitliche Sichtweise des Kindes“, so die Schulleiterin. Ziel der Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen sei immer „Ein Stück Normalität im Klinikalltag sowie Lebensfreude und Mut zu vermitteln, um trotz Krankheit mit Erfolg zu lernen.“

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Ortenau Klinikum Wolfach
Oberwolfacher Str. 10
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