Neue Methode bei Brustvergrößerungen

Neue Methode bei Brustvergrößerungen

Offenburg, Februar 2012. Dr. med. Tilman Schottler, Chefarzt der Klinik für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie am Ortenau Klinikum Offenburg, praktiziert eine neue „subfasziale“ Operationsmethode, durch die eine schönere Form und längere Haltbarkeit von Brustimplantaten erreicht werden kann.

Eine schöne, wohlgeformte Brust hat eine große Bedeutung für das psychische Wohlbefinden und Selbstwertgefühl der Frau. Zu kleine oder hängende Brüste können für viele Frauen eine enorme seelische Belastung bedeuten. So verwundert es nicht, dass Brustvergrößerungen und Bruststraffungen zu den beliebtesten Schönheitsoperationen gehören. Eine Vergrößerung der Brust erfolgt über das Einbringen von Brustimplantaten. Diese bestehen aus einer Silikonhülle, die mit physiologischer Kochsalzlösung oder mit Silikongel gefüllt sind. Bei einer Brustvergrößerung kommt es jedoch nicht nur zur reinen Vergrößerung der Brust, sondern auch zu einer Veränderung der Form. Viele Patientinnen legen großen Wert auf eine schöne Form und eine lange Haltbarkeit, wissen jedoch nicht, dass die Platzierung des Implantats entscheidend dafür ist.

Dr. med. Tilman Schottler, Chefarzt der Klinik für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie am Ortenau Klinikum Offenburg, ist Experte auf dem Gebiet der Brustchirurgie und praktiziert eine innovative Methode der Brustvergrößerung, bei der das Implantat direkt mit dem Brustmuskel verankert wird. Dr. Schottler kann auf eine außergewöhnlich große operative Erfahrung und internationale Studien zurückblicken: Sein Medizinstudium absolvierte er sowohl in Heidelberg als auch in einem parallelen französischen Doppelstudium in Paris, seine Ausbildung zum Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie erfolgte bei international renommierten Ästhetischen und Plastischen Chirurgen wie Dr. Firmin, Prof. Mitz und Dr. Tulasne, die in Fachkreisen Weltruf genießen. Er erklärt die neue Methode der Brustvergrößerung im Interview:

Herr Dr. Schottler, warum ist die richtige Wahl der Implantatposition bei Brustvergrößerungen so wichtig?
Dr. med. Schottler:
„Weil wir ein langzeitiges und schönes Ergebnis haben wollen. Die Lage des Implantats bestimmt das künftige Aussehen der Brust. In Deutschland werden Brustimplantate gewöhnlich entweder vor oder hinter dem Brustmuskel platziert. Setzt man die Implantate hinter den Brustmuskel, muss der Muskel angehoben und abgelöst werden. Auch kann es beim Anspannen des Muskels zu Bewegungen des Brustimplantates kommen. Wählen Chirurgen die Lagerung vor  dem Brustmuskel, dann liegt das Implantat direkt unter dem Brustgewebe. Zwar haben Patientinnen dadurch nach der Brustvergrößerung wenig Schmerzen, allerdings ist das Implantat aufgrund der oberflächlichen Lage eher sicht- und tastbar und kann vor allem bei schlanken Frauen mit wenig eigenem Brustgewebe etwas unnatürlich wirken.“

Sie haben sich aufgrund Ihrer Erfahrung für eine andere Operationsweise entschieden und sind in Deutschland einer der wenigen Plastischen Chirurgen, die diese Methode anwenden. Können Sie kurz erklären, wie Sie dabei vorgehen?
Dr. med. Schottler:

„Die sogenannte subfasziale Methode, die von Dr. Ruth Graf aus Brasilien entwickelt und im Jahr 2000 erstmals angewandt wurde, setze ich seit 2006 fast ausschließlich ein. Ich bin damit einer der wenigen Plastisch-Ästhetischen Chirurgen, die das Implantat direkt innerhalb des Muskelstrumpfs und unter die den Muskel bedeckende, sogenannte Faszien-Schicht einsetzen. Das Implantat wird sozusagen in den Muskel gelegt. So kann ein optisch und vom Tastgefühl natürlicheres Ergebnis erreicht werden als bei der Lagerung vor oder hinter dem Muskel. Die Operation ist etwas zeitaufwändiger und schwieriger für den Arzt, hat allerdings nur Vorteile. Durch die Platzierung besteht nicht die Gefahr, dass das Implantat abschert. Die Verankerung im Muskel hält das Implantat an seinem Platz, ohne dass der Muskel verschoben werden muss.
Außerdem minimiert diese Methode das Risiko der Kapselfibrose, also die Ausbildung einer Kapsel aus hartem Bindegewebe, welche das Implantat umschließt. Eine Kapselfibrose tritt zwar relativ selten auf – bei etwa 4 bis 6 % der Patientinnen in 10 Jahren –, doch durch die Verankerung im Muskel, das zeigen Studien ganz deutlich, wird dieses Risiko noch verringert, da das Implantat gut im Gewebe in einer festen Implantathöhle festgehalten werden kann. Traumatisierungen können durch  die feste Faszienschicht gut abgehalten werden, und der Muskel massiert das Implantat von unten.“
Warum soll das Implantat dadurch länger halten?
Dr. med. Schottler:
„Die Lage schafft eine sehr feste und gut durchblutete Schicht über dem Implantat und damit auch eine sehr gute immunologische Abwehr gegen Infektionskeime. Außerdem wird das Implantat durch die Faszienschicht vollkommen bedeckt, was bei der Untermuskellage häufig nicht gewährleistet ist. Es bleibt somit an natürlicher Stelle und ist vollkommen bedeckt – all dies wirkt sich positiv auf die Haltbarkeit aus und hat dadurch ein langzeitig schöneres Aussehen zur Folge.
Auf was sollten die Patientinnen selbst nach dem Eingriff achten?
Dr. med. Schottler:
„Nach der OP erhalten die Patientinnen eine Thoraxbandage, den sogenannten Stuttgarter Gürtel, und einen speziellen Stütz-BH. Beides sollten sie etwa vier Wochen tragen. Sportliche Betätigungen können dann nach vier bis sechs Wochen wieder aufgenommen werden. Allerdings sollte direkte Sonneneinstrahlung – wie bei jeder Narbe – mindestens 6 Monate nach der Operation vermieden werden.“

Über Dr. Tilman Schottler

Dr. med. Tilman Schottler ist Chefarzt der Klinik für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie am Ortenau Klinikum Offenburg-Gengenbach. Er ist Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie mit dem Schwerpunkt Brust- und Ästhetische Chirurgie und ist Mitglied der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC) sowie der Französischen Gesellschaft für Ästhetische Chirurgie (SOFCEP).

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