Medizinisches Personal mit Brille lächelt freundlich
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Klinikum

Ortenau Klinikum schult Mitarbeiter zum Thema Organspende

Fortbildung gab Gelegenheit zur fachlichen Auseinandersetzung und Diskussion über sensibles Thema

Wie können sich Ärzte und Pfleger medizinisch, pflegerisch und psychologisch auf das sensible Thema Organspende vorbereiten? Diese Fragestellung stand im Mittelpunkt einer Fortbildung am Ortenau Klinikum in Offenburg, zu der die beiden Transplantationsbeauftragten Dr. Bernhard Gorißen und Dr. Michael Koob in Zusammenarbeit mit der Deutschen Stiftung Organtrans¬plantation (DSO) und finanzieller Unterstützung der Baden-Württemberg Stiftung eingeladen hatten.

„Wenn es zu einer Organspende kommt, sind viele Mitarbeiter und Fachdisziplinen am Gelingen beteiligt. Die Anforderungen sind dabei vielschichtig und hoch“, berichtet Dr. Bernhard Gorißen, Leiter der Notaufnahme am Ortenau Klinikum in Offenburg. In diesem Jahr hätten am Ortenau Klinikum in Offenburg bereits vier verstorbene Menschen ihre Organe gespendet. Organspender könnten über ihren eigenen Tod hinaus bis zu sieben Menschen helfen. Zudem habe es zehn weitere Fälle möglicher Organspender gegeben, so Dr. Gorißen.

„Damit ist die Organspende an unserem Klinikum zwar keine alltägliche Arbeit, dennoch müssen wir tagtäglich wachsam sein, um jede Möglichkeit einer Organspende zu erkennen. Wir möchten mit Engagement und Verantwortung dazu beitragen, dass Organspende für die uns anvertrauten Patienten ein individueller Wunsch sein kann und für 10.000 Menschen, die in Deutschland auf ein Spenderorgan warten, eine realistische Option wird“, unterstreicht Dr. Koob, Oberarzt in der Anästhesie am Ortenau Klinikum in Offenburg. Manche Aspekte des Themas brächten Diskussions- und Konfliktpotenzial mit sich. Dem möchte sich das Ortenau Klinikum stellen und habe neben der fachlichen Fortbildung auch viel Zeit für Diskussionen bei der Veranstaltung eingeplant.

Rund 80 Klinikmitarbeiter des Ortenau Klinikums nutzen die Gelegenheit, sich über die verschiedenen Aspekte des Themas zu informieren und diese zu diskutieren. Insgesamt fand an drei Tagen jeweils ein eintägiges Seminar statt, das sich in zwei Module aufteilte.

In einem ersten Modul wurden vor allem die medizinischen und pflegerischen Aspekte zum irreversiblen Hirnfunktionsausfall, eine der zwingenden Voraussetzungen für eine Organspende, angesprochen. Anhand konkreter Fallbeispiele behandelten die Teilnehmer anschließend die Therapie und Pflege des Organspenders. Einer der Höhepunkte der Veranstaltung waren die Berichte von Angehörigen eines Organspenders wie auch eines organtransplantierten Patienten. „Die Gelegenheit zum Austausch mit Transplantierten soll den Erfolg einer Organtransplantation begreifbar machen, denn wir sehen meist nur die traurige Seite der Organspende“, so Dominik Metzdorf, Koordinator DSO-Region Baden-Württemberg, und Dr. Christina Schleicher, Geschäftsführende Ärztin der DSO-Region Baden-Württemberg.

Das zweite Modul der Veranstaltung behandelte vor allem die Situation für Pflegende beim Umgang mit Patienten mit irreversiblem Hirnfunktionsausfall. Auch das richtige Verhalten gegenüber trauernden Angehörigen und der bewusste Umgang mit der eigenen emotionalen Belastung zählten zu den Schwerpunkten der Fortbildung.

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