Reizmagen – nicht immer harmlos

Reizmagen – nicht immer harmlos

Es drückt, rumort und schmerzt in der Bauchgegend. Jeder Dritte klagt gelegentlich über Verdauungsbeschwerden mit Schmerzen, Blähungen, Völlegefühl und sogar Durchfall. Bei der Hälfte aller Betroffenen verbirgt sich hinter den Beschwerden lediglich ein Reizmagen ohne erkennbare Erkrankung. Ernst nehmen sollten sie die Symptome allemal.

Wenn uns der Magen buchstäblich drückt, kann das viele Ursachen haben. Oftmals bildet der Magen übermäßig Magensäure, die Magenschmerzen oder sogenannte Refluxbeschwerden (Sodbrennen) verursachen kann. Auch ein bakterieller Befall des Magens mit Heliobacter pylori kann hinter den Beschwerden stecken. Nicht selten sind Unverträglichkeiten für Milch- oder Fruchtzucker die Übeltäter. Was wenige wissen: Der übermäßige Genuss von sogenannten „zuckerfreien“ Süßigkeiten und Kaugummis kann ebenfalls Beschwerden zur Folge haben, da das enthaltene Sorbit eigentlich auch ein – unverdaulicher – Zucker ist, der zu Blähungen führen kann.
 
Allerdings können Beschwerden auch von schwerwiegenden Erkrankungen wie Magengeschwüren oder sogar Tumoren herrühren. „Um Klarheit über die Ursache von Verdauungsbeschwerden zu bekommen, sind verschiedene Laboruntersuchungen, Ultraschall, Magen- und gegebenenfalls auch eine Darmspiegelung sinnvoll“, erläutert Dr. Michael Rost, Leitender Arzt und Ärztlicher Direktor der Inneren Medizin am Ortenau Klinikum Oberkirch. „Gegebenenfalls sind weitere Untersuchungen nötig, um eine entzündliche oder bösartige Erkrankung auszuschließen.“
 
Sind durch die Untersuchungen alle infrage kommenden Ursachen ausgeschlossen, kann man von einem Reizmagen ausgehen. „Hier hilft in einem Teil der Fälle eine Säure blockierende Behandlung“, nennt Dr. Rost die Möglichkeiten der Reizmagentherapie. Außerdem kann es sinnvoll sein, stressauslösende Situationen im Leben des Patienten anzusprechen. „Sehr wichtig ist in jedem Fall, dass Ernährungsgewohnheiten und Lebensführung auf den Prüfstand gestellt werden“, so der Facharzt. „Eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung, ausreichend Schlaf und Entspannung helfen häufig, den gereizten Magen zu beruhigen.“
 
 
Fragen an Dr. Michael Rost, Leitender Arzt und Ärztlicher Direktor der Inneren Medizin am Ortenau Klinikum Oberkirch
 
Herr Dr. Rost, welche Schwerpunkte behandeln Sie?
Unsere Medizinische Abteilung behandelt Erkrankungen von Herz, Lunge, Verdauungsorganen, Infektionskrankheiten und Stoffwechselerkrankungen. Einer unserer Schwerpunkte liegt dabei im Bereich Endoskopie – also Magen- und Darmspiegelungen. Dazu gehört auch die Entfernung von Polypen und die Chromo-Koloskopie (farbverstärkte Darmspiegelung) – ein Verfahren, bei dem die Schleimhaut angefärbt wird, um kleine und flache Polypen zu entdecken. Beide Methoden werden im Rahmen der stationären Versorgung angeboten, die Coloskopie (Darmspiegelung) auch ambulant im Rahmen der kassenärztlichen Versorgung. 
 
Was raten Sie Menschen, denen der Magen öfter einmal drückt?
Wer unter unklaren Bauchbeschwerden leidet, sollte unbedingt seinen Hausarzt aufsuchen. Einige Untersuchungen wie Labor und Ultraschall können viele Hausärzte selbst durchführen und für weitere Diagnostik dann an einen Spezialisten überweisen. 
In Oberkirch führen wir im Rahmen der stationären Versorgung fast alle der oben angeführten Untersuchungen aus. Ambulant können wir im Rahmen der kassenärztlichen Versorgung auf Überweisung des Hausarztes Darmspiegelungen und Atemtests auf Milch- und Fruchtzuckerunverträglichkeit durchführen. Durch den engen und vertrauensvollen Kontakt zu den niedergelassenen Ärzten in der Region und unsere Einbindung in das Netzwerk der Kliniken unseres Ortenau-Klinikums mit ihren hoch spezialisierten Einrichtungen finden wir immer einen Weg, einem Patienten auch kurzfristig zu helfen. Wir ermöglichen es, jedem Patienten ein auf seinen Befund angepasstes, differenziertes und engmaschig von den Fachärzten begleitetes Diagnostik- und Therapiekonzept anzubieten.
 
Diagnose „Reizmagen“ – womit lindern Patienten ihre Beschwerden?
Es ist in jedem Fall wichtig, die eigenen Lebensgewohnheiten auf den Prüfstand zu stellen. So kann es sinnvoll sein, auf bestimmte Nahrungsmittel zu verzichten und das persönliche Ess-Verhalten zu ändern, beispielsweise durch mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt sowie den Verzicht auf eine fette, stark gewürzte oder stark eiweißhaltige Zubereitungen. Kaffee und Alkohol sollten gemieden werden, auf Nikotin sollten Patienten mit einem Reizmagen ganz verzichten. Positiv wirken in jedem Fall Bewegung und Entspannung. Wir beraten am Ortenau Klinikum jeden Patienten mit Reizmagen individuell, wie er seine Beschwerden wieder in den Griff bekommt.

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