Medizinisches Personal mit Brille lächelt freundlich
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Ortenau
Pressemeldung
Klinikum

Schrittmacher bekämpft den Schmerz an der Wurzel

Neue Behandlungsmethode am Schmerzzentrum Ortenau bisher nur an wenigen Zentren in Europa möglich

Mit Hilfe einer neuen Behandlungsmethode am Schmerzzentrum des Ortenau Klinikums in Ettenheim können Menschen mit chronischen Schmerzen nach Unfällen oder Operationen jetzt auf Schmerzfreiheit hoffen. Das von Dr. Ingo Schilk geleitete Schmerzzentrum Ortenau hat ab sofort die Möglichkeit, Schmerzen sehr gezielt bereits an einzelnen Nervenwurzeln zu behandeln und damit die oft unerträglichen Schmerzen Betroffener zu lindern. Das von Fachleuten als spinale Ganglionstimulation bezeichnete Verfahren, bei dem ein kleines Gerät - ähnlich wie ein Herzschrittmacher - gezielt einzelne Nervenwurzeln stimuliert, können bisher nur wenige, spezialisierte Zentren in Europa anbieten.
 
Die Behandlung chronischer Schmerzen bei Nervenverletzungen nach Unfällen oder Operationen ist eine sehr große Herausforderung für Chirurgen und Schmerztherapeuten. Trotz größter operativer Sorgfalt und bester medikamentöser Schmerzbehandlung gibt es eine große Anzahl von Patienten, die durch Nervenschmerzen massiv in ihrer Lebensqualität eingeschränkt sind. Schon seit Jahren werden Schmerzen mit elektrischer Stimulation des Rückenmarks behandelt, auch in Ettenheim. Bei manchen lokal sehr begrenzten Schmerzregionen wirkte das bisherige Verfahren jedoch nicht genau genug. Mit der neuen Behandlungsmethode kann am Schmerzzentrum Ortenau nun auch in diesen Fällen, wie beispielsweise bei Leistenschmerzen, wirksam geholfen werden. Dafür wird ein kleiner Impulsgeber in den Wirbelkanal des Schmerzpatienten eingesetzt. Das Gerät stimuliert direkt die dort gelegenen Nervenknoten, noch bevor sie die Schmerzsignale an das Gehirn weitergeben können.
 
„Endlich lassen sich jetzt betroffene Nervenwurzeln gezielt stimulieren und somit die Schmerzen nahezu vollständig und dauerhaft behandeln. Das ist ein riesiger Fortschritt in der Behandlung dieser Patienten mit Nervenverletzungen“, berichtet Dr. Schilk. Wer auch sechs Monate nach einer Operation oder nach einem Unfall noch über starke chronische Schmerzen etwa in der Leistenregion, in Armen, Beinen oder Brustkorb klage, könne einen einfachen ambulanten Test durchführen lassen. Mit einer kurzen Blockade der entsprechenden Nervenwurzeln könne man feststellen, bei welchen Patienten das neue Verfahren Wirkung zeigt und die chronischen Schmerzen besiegt, so Dr. Schilk.
 
Der Schmerzmediziner wird das neue Verfahren Betroffenen und interessierten Zuhörern bei einer Veranstaltung mit dem Thema „Wenn die Leiste schmerzt“ am 4. November um 19.30 im Bürgersaal des Rathauses in Ettenheim vorstellen. Im Anschluss steht Dr. Schilk zu einem ersten Gespräch zur Verfügung.
 
Terminvereinbarungen in der Ambulanz der Klinik für Schmerztherapie im Ortenau Klinikum  Ettenheim bei Dr. Schilk sind möglich unter der Telefonnummer 07822 430225.

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