Unterhaltsame Alltags- und Sozialgeschichte

Unterhaltsame Alltags- und Sozialgeschichte

Das Ortenau Klinikum veröffentlicht zum diesjährigen Jubiläum die von Dr. Martin Ruch verfasste Chronik „100 Jahre in guten Händen“

Offenburg, 24. April 2012 – „100 Jahre in guten Händen. Vom Städtischen Krankenhaus Offenburg zum Ortenau Klinikum Offenburg-Gengenbach“, lautet der Titel einer Chronik anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Ortenau Klinikums Offenburg am Ebertplatz. Im Oktober 1912 wurde dort das neu erbaute Städtische Krankenhaus eingeweiht, aus dem das Ortenau Klinikum hervorgegangen ist. Verfasst hat die mehr als 250 Seiten starke „Medizingeschichte“ Dr. Martin Ruch. Der promovierte Volkskundler und langjährige Leiter des Städtischen Museums Offenburg hat in der Vergangenheit unter anderem auch die Chroniken der Stadtklinik St. Martin Gengenbach sowie der St. Josefsklinik in Offenburg geschrieben. Beide Häuser bilden heute gemeinsam mit der Klinik am Ebertplatz das Ortenau Klinikum Offenburg-Gengenbach.

Entstanden ist eine spannende und unterhaltsame Alltags- und Sozialgeschichte für Patienten und Klinikbesucher, die auch für Fachleute einen großen Wert besitzt. Denn sie befasst sich mit Medizin- und Medizinergeschichte ebenso wie mit den Auswirkungen politischer Entscheidungen auf die Krankenhäuser und die Entwicklung in der Pflege. Und sie vermittelt darüber hinaus die Atmosphäre des Hauses in Vergangenheit und Gegenwart. „Über die historischen Epochen hinweg hat sich aus dem einst städtischen Krankenhaus eines der größten Klinikzentren des Landes entwickelt. Ich habe versucht, die einzelnen Etappen dieser Entwicklung aufzuzeigen, sie transparent zu machen“, so Ruch. „Dazu habe ich nicht bloß Fakten und Zahlen aneinandergereiht, sondern auch Menschen sprechen lassen, die dem Haus ein Gesicht gegeben haben, sei es in der Pflege, als Arzt oder in der Verwaltung. Geschichte muss erzählt werden, am besten von denen, die sie mitgestaltet haben.“

Recherchiert hat Ruch für die Zusammenstellung der Chronik im Stadtarchiv Offenburg, im Archiv des Ortenaukreises, im Staatsarchiv Freiburg, im Generallandesarchiv Karlsruhe sowie im Offenburger Klinikum selbst.

Den Leser der Chronik erwartet eine leicht verständliche, detaillierte, objektive und ungeschminkte Darstellung der 100jährigen Geschichte des Offenburger Krankenhauses. Freude über Neubauten sowie die Erweiterung des medizinischen Spektrums steht der Ärger der damaligen Verantwortlichen über unzumutbare Zustände für Patienten und fehlendes Personal gegenüber. Auch die Zeit des Nationalsozialismus’ mit all ihren negativen Einflüssen auf das Krankenhaus wird ausführlich behandelt. Erwähnt werden beispielsweise Zwangssterilisationen oder die behördlich angeordnete Trennung von „arischen“ und jüdischen Patienten. Beim Durchlesen wird klar: Politische Entscheidungen und finanzielle Aspekte hatten immer schon einen großen Einfluss auf die Krankenhäuser. Oft war der Wille da, aber nicht das notwendige Geld. Es wird aber auch gezeigt, dass es zu jeder Zeit Menschen mit außergewöhnlichem Engagement, großer Weitsicht und einer aufopferungsvollen Hingabe zum Wohle der Patienten gab.

Mit dem vom Ortenau Klinikum in Auftrag gegebenen Werk schließt Ruch nach eigener Aussage eine Lücke: „Die Geschichte der Medizin ist in Offenburg noch ein weitgehend unbearbeitetes Kapitel und beschränkt sich meist auf Diskussionen über Urkunden und Akten. Über die mittelalterliche Krankenversorgung in Offenburg hat erstmals Eugen Hillenbrand berichtet. Die neue medizinische Geschichte des Städtischen Krankenhauses Offenburg seit seiner Einweihung im Oktober 1912 ist nicht Gegenstand der Geschichtsschreibung geworden“, so der gebürtige Offenburger.

In einem Grußwort bezeichnet der Landrat des Ortenaukreises, Frank Scherer, das 100-jährige Jubiläum als „stolzes“ Ereignis, das Anlass zum dankbaren Rückblick und zum hoffnungsvollen Ausblick in die Zukunft gebe: „Das Ortenau Klinikum Offenburg-Gengenbach kann heute nahezu alle Krankheitsbilder kompetent behandeln. Dabei erfüllen wir unser Leistungsversprechen: Unsere Patienten sind im Ortenau Klinikum menschlich, medizinisch und pflegerisch bestens aufgehoben, sie sind in ’guten Händen’.“

Für die Offenburger Oberbürgermeisterin Edith Schreiner ist das Ortenau Klinikum Offenburg-Gengenbach medizinisches Zentrum und Behandlungsort für die Menschen der gesamten Region. „Der hohe fachliche Standard und die dazu nötige personelle und apparative Ausstattung haben zu einem guten Ruf weit über die Grenzen der Region beigetragen. Wir sind stolz auf diese moderne, zukunftsfähige Einrichtung im Oberzentrum Offenburg“, heißt es in ihrem Grußwort.

Um einen Ausblick zu bieten, wird der weiteren Entwicklung der Klinik ein eigenes, kleines Kapitel in der Chronik gewidmet: Um den zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden, unterliegt das Ortenau Klinikum Offenburg-Gengenbach mit seinen derzeit 742 Planbetten in 20 Fachkliniken und 14 medizinischen Zentren, mit jährlich 31.000 stationär behandelten Patienten sowie 2.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einer steten Modernisierung. Diese reicht von der Erhaltung und Erweiterung sowie räumlichen, technischen und energetischen Optimierung der Bausubstanz über Investitionen in die berufliche Aus-, Fort- und Weiterbildung der Mitarbeiter bis hin zur Schaffung zusätzlicher medizinischer Schwerpunkte und Zentren, wenn die fortschreitende Medizin es erfordert.

Interessenten können das Buch zu einem Preis von 20 Euro an der Information im Foyer des Ortenau Klinikums in Offenburg Ebertplatz erwerben, zudem ist es im Verzeichnis lieferbarer Bücher gelistet und damit im Buchhandel erhältlich.

Der Autor der Chronik: Ruch, Martin: Dr. phil., geb. 1950 in Offenburg. Germanist, Geograph, Promotion in Volkskunde 1986. Archiv- und Museumstätigkeiten, von 1992-1998 Leiter des Städtischen Museums Offenburg, seit 1998 selbstständiger Publizist. Autor mehrerer Firmengeschichten (u.a. Geschichte der Gengenbacher Stadtklinik St. Martin, Geschichte der St. Josefklinik Offenburg, Geschichte der St. Georg Rehabilitationskliniken Höchenschwand), Ortschroniken, Monographien (u.a. Geschichte der Offenburger Juden). Seit 2000 Redakteur des Jahresbandes „Die Ortenau“, Zeitschrift des historischen Vereins für Mittelbaden. Viele Publikationen zu regional- und kulturgeschichtlichen Themen.

Für die Öffentlichkeit bietet das Ortenau Klinikum Offenburg-Gengenbach anlässlich seines 100jährigen Jubiläums am Freitag, den 22. und Samstag, den 23. Juni 2012 in der Reithalle und Volkshochschule auf dem Offenburger Kulturforum zwei Aktions- und Informationstage: Hier erwartet die Besucher Medizin zum Anfassen, ein medizinischer Themenparcours der Fachkliniken rund um ein begehbares Herz und eine begehbare Lunge, Vorträge zu Gesundheitsthemen, kostenlose Schwangerenfotografie, Messung der Vitalwerte, Fitness-Mitmach-Angebote und Schnupperkurse in der VHS, Ernährungsberatung, Hüpfburg sowie Kinderschminken und vieles mehr. Für den Freitagvormittag lädt die Schüler Gesundheitsakademie Ortenau Klinikum alle Ortenauer Schulen zu Vorträgen wie z. B. zum Thema „Wie funktionieren Herz und Lunge“ einschließlich einer Begehung dieser Organe ein – weit über 200 Schüler sind bereits angemeldet.

Partnerunternehmen, die sich an den Aktionen im Rahmen des 100jährigen Jubiläums beteiligen, ermöglichten eine kostendeckende Erstellung der Chronik. Das Ortenau Klinikum dankt den Sponsoren: Alcon Pharma, BGV Badische Versicherungen, Meiko Maschinenbau, E-Werk Mittelbaden, 3M, Architekturbüro Leimbach, BFD Buchholz-Fachinformationsdienst, Lilly Deutschland, Medtronic, Friedmann Großkücheneinrichtung, Covidien, Dräger, Roland Felder Offsetdruck, Lohmann-Rauscher, Siemens Medical Solutions, V-Bau GmbH Villeneuve, Sanofi, Bayer HealthCare, Roche Diagnostics sowie Aesculap.

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