Medizinisches Personal mit Brille lächelt freundlich
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Ortenau
Pressemeldung
Klinikum

Würdevolles Leben trotz unheilbarer Krankheit

Dr. Michael Rost, Chefarzt der Inneren Medizin am Ortenau Klinikum in Oberkirch, sprach über das Thema Palliativmedizin

Oberkirch, 7. Juni 2016 – Über das Thema „Palliativmedizin – (nicht nur) Medizin am Ende des Lebens“ sprach Dr. Michael Rost, Chefarzt der Inneren Medizin am Ortenau Klinikum in Oberkirch, am vergangenen Donnerstag in der Mediathek in Oberkirch.

Der Vortrag fand im Rahmen der Gesundheitsakademie Ortenau in Achern und Oberkirch statt, die die Fördervereine beider Betriebsstellen des Ortenau Klinikums veranstalten. „Wenn Menschen an nicht mehr behandelbaren Erkrankungen leiden, geht es darum, die Zeit, die ihnen noch bleibt, zu einer Zeit zu machen, in der sich das Leben dennoch würdevoll gestalten lässt“, so Dr. Rost zu den über 50 interessierten Teilnehmern. Der Internist und Palliativmediziner leitet die Innere Abteilung an der Betriebsstelle Oberkirch, in die seit einem Jahr eine Palliativeinheit integriert ist.

Dr. Michael Rost betonte in seinem Vortrag, dass in der Oberkircher Klinik immer palliativ-medizinisches Denken vorhanden gewesen sei. Mit der vor rund einem Jahr neu eingerichteten Einheit gehe die Klinik jetzt einen Schritt weiter. Insgesamt drei Zimmer hat die Klinik im Erdgeschoss dafür umgebaut und ansprechend und wohnlich gestaltet. Außerdem wurde ein interdisziplinäres Team aus Ärzten, Krankenpflegepersonal und sonstigen Therapeuten gebildet, die entsprechend geschult wurden.

Während die klassische Medizin das Ziel verfolgt, Patienten zu heilen, geht es in der Palliativmedizin um die Betreuung unheilbar erkrankter Menschen, so Dr. Rost. Ein Grundprinzip der Palliativmedizin laute nach der Begründerin der Hospiz- und Palliativmedizin Cicely Saunders: „Nicht dem Leben mehr Tage geben, sondern den Tagen mehr Leben geben.“

Die Palliativmedizin berücksichtigt, dass schwerkranke Patienten mit unheilbaren Erkrankungen im Endstadium besondere Zuwendung und trotzdem auch die Möglichkeiten der medizinischen Technik benötigen. Auch wenn ihre Erkrankung nicht mehr geheilt, manchmal nicht einmal mehr behandelt werden kann, so können dadurch doch die Symptome, die die Lebensqualität der letzten Tage und Wochen beeinträchtigen, behandelt werden. Dazu zählen beispielsweise Schmerzen, Luftnot, Übelkeit, Durst oder Unruhe. Er besprach schwerpunktmäßig das Symptom Luftnot und berichtete über einige in der letzten Zeit behandelte Fälle, um Denk- und Handlungsansätze in der Palliativmedizin zu verdeutlichen. Trotz allen guten Willens reichten die Kräfte der Menschen im häuslichen Umfeld wie Familie, Freundeskreis, Hausarzt oder Pflegedienst irgendwann einmal nicht mehr aus, wodurch ein Aufenthalt auf einer Palliativstation notwendig wird, erläuterte Dr. Michael Rost.

Ziel sei es, Betroffene und auch deren Umfeld soweit zu stabilisieren, dass sie wieder in ihr häusliches Umfeld zurückkehren oder in einem Heim oder Hospiz weiter betreut werden können. Dabei sollen körperlich belastende Symptome gelindert und soziale, seelisch-geistige und religiös-spirituelle Aspekte entsprechend den Wünschen der Betroffenen berücksichtigt werden. Ist eine anschließende Heim- oder Hospizunterbringung nicht mehr möglich, helfe die Palliativmedizin Betroffenen, den letzten Weg in Ruhe und Würde gehen zu können.

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