Zentrum für Gesundheit Ettenheim: Kreistag beschließt Konzept für umfassende und nachhaltige Gesundheitsversorgung

Zentrum für Gesundheit Ettenheim: Kreistag beschließt Konzept für umfassende und nachhaltige Gesundheitsversorgung

Geriatrische Rehabilitation mit 60 Betten sowie Facharztpraxen mit Notfallsprechstunde sind zentrale Bausteine des Konzepts/ Alle Beschäftigten erhalten Jobangebot im Klinikverbund

Die Weiterentwicklung des Ortenau Klinikums in Ettenheim zu einem „Zentrum für Gesundheit Ettenheim“ (ZfG) ist auf einem guten Weg. Der Kreistag des Ortenaukreises hat heute mit großer Mehrheit bei einer Gegenstimme einem Konzept von Verwaltung und Klinikgeschäftsführung für die zukünftige Ausgestaltung des ZfG Ettenheim zugestimmt. Der Kreistag folgte damit einer Empfehlung des Ausschusses für Gesundheit und Kliniken des Ortenaukreises vom 28. September 2021.

Das Konzept sieht vor, Angebote aus den Bereichen geriatrische Rehabilitation, Fachpraxen mit Notfallsprechstunde und ambulante Operationsmöglichkeiten unter einem Dach im künftigen ZfG Ettenheim zu vereinen. Außerdem ist eine Rettungswache mit Notarztstandort in unmittelbarer Nähe geplant. Die bauliche Konzeption sieht Investitionen von rund 17 Millionen Euro vor. Bis zu einer Millionen Euro sind für den Umbau des OP-Bereichs für ambulante Operationen veranschlagt.

„Das Zentrum für Gesundheit Ettenheim stellt mit dem beschlossenen Konzept eine Chance für die Weiterentwicklung des Gesundheitsstandortes Ettenheim mit einer umfassenden und nachhaltigen Gesundheitsversorgung dar“, begrüßte Ortenau Klinikum-Geschäftsführer Christian Keller die Entscheidung des Gremiums.

Auch der Ettenheimer Bürgermeister Bruno Metz sieht deutliche Vorteile in der Weiterentwicklung des Klinikstandortes: „Mit der Rehaklinik und dem Zentrum für Gesundheit bietet sich für die südliche Ortenau die Chance für eine gute gesundheitliche Versorgung und positive Effekte für Wirtschaftskraft und Arbeitsmarkt.“

Geriatrische Rehabilitation

Als zentraler Baustein des künftigen ZfG Ettenheim ist eine geriatrische Rehabilitation vorgesehen. Zur Realisierung des Leistungsangebotes wurden bereits im März 2021 erste Gespräche mit dem Paul-Gerhard-Werk e.V. aufgenommen. Das Paul-Gerhard-Werk möchte aufgrund gesetzlicher Vorgaben seine geriatrische Klinik zukunftsorientiert ausrichten und nachhaltig stärken. Ziel ist eine ambulant und stationär ausgerichtete geriatrische Versorgung für die älteren Menschen im Ortenaukreis. Ergebnis der vertrauensvoll zwischen dem Ortenau Klinikum und dem Paul-Gerhard-Werk geführten Gesprächen ist, dass die Einrichtung eine Verlagerung seiner geriatrischen Rehabilitation von Offenburg nach Ettenheim plant. Dort sollen die vorhandenen 40 Betten auf 60 Betten erweitert werden. Vorgesehen ist eine langfristige Zusammenarbeit mit einem Mietvertrag von 40 Jahren. In der geriatrischen Rehabilitation in Ettenheim werden mindestens 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt sein. Die Einrichtung soll einen Neubau beziehen, der nach einem Teilabriss des Bestandsgebäudes errichtet wird. Die Investitionskosten für Teilabriss und Neubau belaufen sich nach ersten Schätzungen auf rund 17 Millionen Euro. Vorgesehen ist eine Inbetriebnahme im Laufe des Jahres 2025.

Silke Boschert, Vorstand des Paul-Gerhardt Werks e.V., sieht das Vorhaben mit einem weinenden und einem lachenden Auge: „Einerseits verlassen wir unsere langjährigen Standort Offenburg, anderseits freuen wir uns aber auf die schöne Stadt Ettenheim und eine geriatrische Rehabilitationsklinik in einem neuen zeitgemäßen Gebäude, welches auch dem kommenden Bedarf in der Ortenau entspricht. Zudem werden im gesamten Gesundheitszentrum sicherlich sinnvolle Synergieeffekte mit unserem stationären und ambulanten Angebot entstehen.“

MVZ mit Notfallsprechstunde

Elementarer Bestandteil der Nachnutzungskonzepte ist der Auf- und Ausbau ambulanter Versorgungsangebote im Rahmen der „Zweiten Säule“. Dem ZfG Ettenheim werden deshalb die MVZ-Facharztpraxen Chirurgie mit den Schwerpunkten Unfallchirurgie inkl. Röntgen und Viszeralchirurgie, Innere Medizin mit Endoskopie sowie Psychosomatische Medizin und Psychotherapie angehören. Die Ansiedlung weiterer Fach- oder Hausärzte, Psychotherapeuten sowie nichtärztliche Heilberufe oder Sozialdienste ist vorgesehen. Die Planungen berücksichtigen bereits entsprechende Räumlichkeiten. Analog zum Zentrum für Gesundheit Oberkirch soll eine Notfallsprechstunde etabliert werden.

Ambulantes Operieren

Am ZfG Ettenheim sollen ambulante Operationen angeboten werden können. Das Konzept sieht deshalb vor, im vorhandenen OP-Bereich ein attraktives, funktionelles Zentrum für ambulante Operationen einzurichten. Für nötige Investitionen stehen zwischen einer halben bis zu einer Million Euro zur Verfügung. Die Eingriffsräume sollen an des chirurgische MVZ sowie mögliche weitere ambulante operative Leistungserbringer vermietet werden.

Notfallstandort und Rettungswache

Unabhängig vom stationären Krankenhausbetrieb bleibt der Notarztstandort Ettenheim an sieben Tagen die Woche über 24 Stunden zur Versorgung der Bevölkerung in der südlichen Ortenau erhalten. Die Rettungsdienst Ortenau gGmbH hat grundsätzlich Interesse an einer Integration der bestehenden Rettungswache auf dem Campus direkt am ZfG Ettenheim.

Arbeitsplatzangebot im Klinikverbund

Die derzeit rund 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (ca. 80 Vollkräfte) des Ortenau Klinikums in Ettenheim erhalten im Zuge der Umsetzung der Konzeption einen Arbeitsplatz an einem anderen Standort des Ortenau Klinikums oder des Pflege- und Betreuungsheim Ortenau Klinikum angeboten. In einigen Bereichen wird auch ein Wechsel zum MVZ in Frage kommen. Zu Klärung ihrer persönlichen, beruflichen Entwicklung wird es strukturierte Gespräche mit allen Beschäftigten unter Einbeziehung des Gesamtpersonalrates geben. Voraussichtlich wird das ZfG Ettenheim mit allen Leistungsumfängen schrittweise wieder bis zu 120 Beschäftigte umfassen.

Zeitplan

Die Fertigstellung und Inbetriebnahme des ZfG Ettenheim mit geriatrischer Rehabilitation könnte im Laufe des Jahres 2025 erfolgen. Die Bauzeit beträgt voraussichtlich zwei Jahre. Die Verwaltung hält einen Baubeginn ab 2023 für möglich. Während der Umbauphase ist kein Krankenhausbetrieb möglich. Das Angebot der Facharztpraxen und des ambulanten Operierens bleibt auch während der Bauphase bestehen.

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