Medizinisches Personal mit Brille lächelt freundlich
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Ortenau
Pressemeldung
Klinikum

20 Jahre Brustzentren in der Ortenau

Bundesweit erste Brustzentren mit Zertifizierung / Weit über 400 Erstbehandlungen pro Jahr / Informationsveranstaltung am 15. Juli in Kehl

Bei der Behandlung von Brustkrebs verfügt das Ortenau Klinikum über eine langjährige Expertise, erfüllt hohe Qualitätsstandards und betreut Patienten durch interdisziplinäre Behandlungsteams. Vor genau 20 Jahren erhielten die beiden Brustzentren am Ortenau Klinikum in Lahr und in Offenburg, die auf die Behandlung von Brustkrebs spezialisiert sind, erstmals ihre Zertifizierung durch die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) und können heute auf ihr 20-jähriges Bestehen zurückblicken. Sie gehören damit zu den deutschlandweit ersten Brustzentren, die 2003 eine Zertifizierung durch die DKG angestrebt und erfolgreich abgeschlossen haben. 2003 hatte die DKG die Zertifizierung erstmals angeboten. Seitdem haben beide Zentren, die heute von Privatdozentin Dr. Juliane Farthmann (Lahr) und Professor Dr. Karsten Münstedt (Offenburg) geleitet werden, die hohen Qualitätsanforderungen der jährlichen Rezertifizierungen ununterbrochen erfüllen können.

„Unsere beiden zertifizierten Brustzentren in Lahr und Offenburg sind eine wichtige Säule im medizinischen Versorgungsangebot der Region. Das 20-jährige Bestehen zeugt von einem sehr hohen Engagement der Teams aus erfahrenen Experten in Medizin und Pflege. Allen Beteiligten gilt unser Dank für die über viele Jahre geleistete hervorragende Arbeit“, betont Dr. Peter Kraemer, Medizinischer Vorstand des Ortenau Klinikums. „Das Jubiläum zeigt, dass auch in den zurückliegenden Jahrzehnten in der Ortenau Gesundheitsversorgung zukunftsweisend gestaltet wurde.

Häufigste Krebserkrankung bei Frauen
Gegründet wurden die beiden Brustzentren in der Ortenau 2003 von den ehemaligen Chefärzten Professor Dr. Jan Willem Siebers (Offenburg) und Professor Dr. Axel Göppinger (Lahr). Damit war der Grundstein für die enge Vernetzung aller an der Brustkrebsbehandlung beteiligen Kooperationspartner wie beispielsweise Onkologen, Radiologen, Pathologen und Strahlentherapeuten sowie Psychoonkologen, Physiotherapeuten, des Sozialdienstes, aber auch der niedergelassenen Praxen bis hin zu Selbsthilfegruppen gelegt. Die enge Vernetzung gehört neben dem komplexen System der Qualitätssicherung zum Grundgedanken der zertifizierten Zentren.

Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Jede achte bis zehnte Frau erkrankt im Laufe ihres Lebens in Deutschland an Brustkrebs. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko. Seit der Gründung der beiden Brustzentren in der Ortenau hat sich die Diagnostik und Therapie von Brustkrebs wesentlich weiterentwickelt. Mit der Einführung und Etablierung des Mammographiescreenings vor ebenfalls rund 20 Jahren ist die Zahl der Früherkennungen deutlich gestiegen. „Erfreulicherweise erkranken immer weniger Frauen an fortgeschrittenen Tumoren“, so Privatdozentin Dr. Farthmann. „Je früher die Krankheit entdeckt wird, desto besser sind die Heilungschancen.“ Gleichzeitig haben sich die Therapien weiter ausdifferenziert und können im Rahmen einer „personalisierten Medizin“ vermehrt individuell auf die Patientinnen abgestimmt werden. „Wir arbeiten an unseren Brustzentren nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Dadurch stehen uns zielgenauere und häufig weniger belastenden Methoden zur Verfügung als noch vor wenigen Jahren“, so Professor Dr. Münstedt.

Zusammenarbeit im Klinikverbund
Nach langjähriger Zusammenarbeit mit dem Brustzentrum des Universitätsklinikums Freiburg wird das Brustzentrum Lahr seit Jahresbeginn 2022 als eigenständiges Krebszentrum im Verbund des Ortenau Klinikums geführt. „Im Rahmen einer turnusmäßigen Zertifizierung konnten wir aufzeigen, dass wir alle Anforderungen und Qualitätsvorgaben an ein eigenständiges Zentrum erfüllen“, so Privatdozentin Dr. Farthmann. Seitdem haben beide Brustzentren ihre Zusammenarbeit im Klinikverbund weiter gestärkt. „Für unsere Patientinnen aus der gesamten Ortenau hat eine enge Kooperation unserer Zentren viele Vorteile“, betonen die beiden Zentren-Leiter. Mit weit über 400 Erstbehandlungen pro Jahr an den beiden Brustzentren stehe eine außerordentliche Expertise zur Verfügung.

Nach 20 Jahren Zertifizierung ziehen die beiden Mediziner eine positive Bilanz: „Daten der Deutschen Krebsgesellschaft zeigen, dass die Behandlung in zertifizierten Zentren im Vergleich zur Behandlung in nicht-zertifizierten Einrichtungen zu deutlichen Überlebensvorteilen der Betroffenen führt.“ Bei Patientinnen mit Brustkrebs betrage dieser Überlebensvorteil bis zu 23 Prozent. „Die Früherkennung, der medizinische Fortschritt und die langjährige Expertise sorgen dafür, dass die Heilungschancen in unseren Brustzentren heute in der Regel sehr gut sind.“

Informationsveranstaltung am 15. Juli
Anlässlich des 20-jährigen Bestehens laden die beiden Brustzentren Betroffene, Angehörige und Interessierte zu einer Informationsveranstaltung zum Thema Brustkrebs am 15. Juli von 11 bis 15 Uhr in die Feldscheune in Kehl ein. „Wir wollen über das noch immer bestehende Tabu Brustkrebs sprechen, über Therapien aufzuklären und aufzeigen, was Betroffene selbst zu einem Behandlungserfolg beitragen können“, so Privatdozentin Dr. Farthmann und Professor Dr. Münstedt. Auf dem Programm steht unter anderem eine Podiumsdiskussion mit Kooperationspartnern der Brustzentren und ein Vortrag über „Ernährung und Sport bei Krebs“. An verschiedenen Infoständen stellen sich Sport- und Selbsthilfegruppen vor. Mit dem Erwerb eines „Pink Ribbon“ - die rosa Schleife steht für die Aufmerksamkeit gegenüber Brustkrebs und die Brustkrebsfrüherkennung - können Besuchende den Verein Brustkrebs Deutschland e.V. unterstützen. Für Speisen und Getränke während der Veranstaltung ist gesorgt. Die Teilnehme ist kostenfrei.

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