Medizinisches Personal mit Brille lächelt freundlich
Medizinisches Personal mit Brille lächelt freundlich

Ortenau
Pressemeldung
Klinikum

Blutgerinnungswerte selbst in die Hand nehmen

Die Ortenau Kliniken Achern, Lahr und Offenburg bieten Patienten mit oraler Gerinnungshemmung ein Schulungs- und Behandlungsprogramm zum Gerinnungsselbstmanagement, genannt „SPOG“ an.

Speziell geschulte Medizinisch-Technische Laborassistentinnen führen unter der Ärztlichen Leitung von Professor Dr. Friedrich Hirsch Schulungen für Patienten durch, die dauerhaft eine Gerinnungshemmung benötigen. Auch in den Inneren Abteilungen des Ortenau Klinikums in Achern (Chefarzt Dr. Feik) und Lahr (Chefarzt Privatdozent Dr. Leonhard Mohr) wird diese Leistung angeboten.

Es gibt rund 500.000 Menschen in Deutschland, die täglich Medikamente schlucken müssen, um ihre Blutgerinnung zu hemmen. Wer über eine lange Zeit oder gar sein Leben lang auf diese Gerinnungshemmer angewiesen ist, muss damit auch einen erheblichen Einschnitt in sein Leben akzeptieren – denn zur Therapie gehören ständige Kontrollen der Blutgerinnungswerte und damit regelmäßige Arztbesuche, die oft sehr zeitaufwändig sind.

Erst wenn die Patienten diese Schulung erfolgreich mit einer Prüfung abgeschlossen haben, wird ihnen das Gerät für den privaten Gebrauch zur Verfügung gestellt. „Die Selbstkontrolle gibt den Betroffenen nicht nur ein hohes Maß an Freiheit und Unabhängigkeit wieder, weil die ständigen Arztbesuche entfallen, sondern sie hat auch den Vorteil, dass durch die regelmäßige Selbstkontrolle lebensgefährliche Komplikationen vermieden werden können. Eine Therapie mit Gerinnungshemmern ist eine potenziell gefährliche Therapie. Denn bei einer Unter- oder Überdosierung des Medikaments kann es im schlimmsten Fall zu  Schlaganfällen, Magenblutungen oder einer Hirnblutung kommen“, erklärt Prof. Hirsch und weiter: „Bei einer wöchentlichen Selbstkontrolle hingegen kann die Komplikationsrate deutlich minimiert werden. Für die Messung ist nur ein winziger Blutstropfen  aus der Fingerkuppe erforderlich, er wird auf einen Teststreifen gegeben und das Kontrollgerät zeigt sofort den entsprechenden Gerinnungswert an. Die Messung kann ganz bequem und überall – also auch im Urlaub und auf Reisen erfolgen. Der Umgang mit dem Gerät ist relativ einfach zu erlernen und zudem erhalten die Betroffenen viele wichtige Informationen zum richtigen Umgang mit ihrer Therapie – lebenswichtige Informationen,“ so der Klinikleiter abschließend.

Eine Therapie mit gerinnungshemmenden Substanzen wird in der Regel bei folgenden Erkrankungen durchgeführt und sollte mit einer  Gerinnungsselbstkontrolle begleitet werden:
künstliche Herzklappen, chronische Herzrhythmusstörungen, z. B. Vorhofflimmern, wiederholte Beinvenenthrombose oder Lungenembolie und angeborene Gerinnungsstörung mit wiederholten thrombotischen Komplikationen.

Kontakt und Informationen: Ortenau Klinikum in Offenburg; Zentrallabor; Tel. 0781 472-1650, Ortenau Klinikum in Achern, Sekretariat Innere, Tel. 07841 700-430, Ortenau Klinikum in Lahr, Zentrallabor, Tel. 07821 93-2436.

Zur Übersicht

Kontakt Klinikum Wolfach

Ortenau Klinikum Wolfach
Oberwolfacher Str. 10
77709 Wolfach

Betriebsstellen Ortenau Klinikum